Comfrey – ein Kraut macht Karriere 

Bekannt ist Comfrey schon seit vielen hundert Jahren. Und früher wurde das Kraut hoch geschätzt. Nach Jahren der Vergessenheit kommt es jetzt wieder zu Ehren. Es gibt eine Pflanze, der man zu Recht den Titel „Wunderpflanze“ verleihen darf. Beinwell, auch Beinwurz genannt, vielfach unter der englischen Bezeichnung Comfrey bekannt. 

Comfrey hat so viele gute Eigenschaften und ist für den Garten derart nützlich, dass man ihm einen Ehrenplatz einräumen sollte. Als Mulchmaterial, als Düngejauche, aber auch als Heilpflanze für Mensch und Tier, als Salat und als Gemüse. (Beschreibung für Heilsalbe in der Rubrik heilende Rezepte)

Die Wurzeln werden bis zu einem Meter lang, die Blätter oft 30 cm breit und 50 cm lang. Die Blüten variieren zwischen weiß, violett und rötlich.

Aus dem sehr eiweißhaltigen Kraut lässt sich eine ausgezeichnete Düngejauche herstellen, die neben Stickstoff viele Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Man nimmt dazu zwei Hände voll Comfreymaterial und setzt es in einem Plastik oder Steingutgefäß mit 10 Liter angewärmten Wasser an. Dieses Gemisch lässt man drei bis vier Tage stehen und angären. Alle 14 Tage gießt man seine Gartenpflanzen mit der Jauche in einer Konzentration 1:3 bis 1:5, je nach Bedarf. Die Verdünnung mit Wasser ist wichtig, weil die Pflanzen das beißende Gemisch pur nicht vertragen. Auch seine Zimmerpflanzen und die Blumen in den Balkonkästen kann man mit Comfreyjauche verwöhnen, allerdings mindestens 1:5 mit Wasser verdünnt oder in einer noch schwächeren Konzentration.

Abgesehen von dieser angegorenen Jauche, kann man auch vergorene Jauche herstellen. Dazu nimmt man 1 Kg frische oder 200 Gr. getrocknete Comfreyblätter und Stile und setzt sie am besten mit 10 Liter Regenwasser an. Nach drei bis vier Tagen wird die Jauche schleimig, nach einer Woche is sie fertig. Man verdünnt das Konzentrat für trockene Böden im Verhältnis 1:20 und bei feuchten Böden im Verhältnis 1:10.

Pflanzenbrühen und Jauchen sollten immer an trüben Tagen ausgebracht werden. Der Düngeguss aus vergorener Comfreyjauche ist eine Wohltat für alle Pflanzen, besonders jedoch für Sellerie, Kohl und Tomaten. Letzten kann man täglich einen guten halben Liter an die Wurzeln gießen.

Über Comfreygüsse freuen sich auch alle Bodenlebewesen. Deshalb sollte man auch immer ein wenig auf den Kompost geben. Wer sich die Mühe mit den Jauchen sparen will, schneidet die großen Blätter ab – vor der Blütenbildung, dann steckt in ihnen mehr drin –und legt sie als Mulchmaterial auf den Boden. Die Blätter welken schnell und „verschwinden“ wie von allein  im Boden.

Die Blätter sind auch ein natürlicher Schnellkomposter!!

Comfrey hat die Eigenheit, sich gern auszubreiten, die Wurzeln  wandern durch den Garten. Man kann dem Einhalt gebieten, in dem man die Pflanzen radikal abschneidet und an den Stellen, wo man sie nicht so schnell wiedersehen möchte, etwas Salz auf die Wurzelkrone streut.

 

Und ansonsten sind Beinwellblätter sehr gesund und können als Spinat oder Salat genossen werden. Am besten gemischt mit anderen Wildkräutern. Die harten Blattrispen sind vorher allerdings zu entfernen.

Zu hoher Genuss allerdings ist wie bei fast allen ungesund! Wie sagte einst Paracelsius: "Alles ist tödlich! Die Dosis macht´s!" Kein Mensch ist so dusslig und verspeist LKW-Ladungen voll mit Beinwell.

aus Wikipedia:Beinwell

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Die Alkaloide sind im Tierversuch zwar als krebserregend nachgewiesen worden; bei gelegentlichem Verzehr in angemessenen Mengen besteht allerdings kein erhöhtes Risiko, wie Untersuchungen an Menschen und Tieren ergeben haben. Wegen der Pyrrolizidinalkaloide, die in geringen Mengen im Beinwell enthalten sind, sollte man Beinwell nicht als Grundnahrungsmittel zu sich nehmen. (Tabak und Alkohol sind weit aus schädlicher und allein wegen den Warnungen hat noch kein Süchtiger mit dem Konsum deswegen aufgehört. )

In der Mittelschweiz backt man die Blätter in Teig. Die rauen Blätter des Beinwells eignen sich besonders gut dafür. Seine großen Blätter können auch zum Einwickeln benutzt werden.

Ältere Pflanzen hat man früher in Teilen Österreichs dem Tabak beigemischt.

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